Aus dem Leben und Wirken der jungen Regentin
Die LandFrauen aus Rodenberg und Umgebung wandelten im Frauenort Bückeburg auf den Spuren der Fürstin Juliane zu Schaumburg – Lippe. Die Gästeführerin Frau Hasemann erzählte unglaublich interessant aus dem Leben und Wirken der jungen Regentin in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Nach dem frühen Tod ihres sehr viel älteren Ehemanns, Graf Philipp- Ernst zu Schaumburg Lippe, widersetzte sich Juliane mit Unterstützung des Kaisers und des Königs von Preußen hessischen Besitzansprüchen an das kleine Fürstentum und führte die Regentschaft fortan mit Unterstützung des Grafen von Wallmoden- Gimborn, als ihr Mitvormund. Die Fürstin verwirklichte fortschrittliche Ideen. So wurden die Bauernschaft von Abgaben befreit, die militärische Dienstzeit verkürzt, Strohdächer verboten, die eine große Gefahrenquelle für Brände bedeuteten, es entstanden neue Volksschulen und ein Lehrerseminar, der Schlosspark wurde angelegt und die Klus gebaut und Schloss Hagenburg erweitert. Ihre Kinder erzog sie zu natürlicher Lebensweise und in ihrem Auftrag verfasste der Leibarzt des Hofes Dr. Faust einen Gesundheitsratgeber, der an den Schulen unentgeltlich verteilt wurde.
Sie ließ die Schwefelquellen in Eilsen erschließen und Gärten und Parks anlegen. Ihre Hofhaltung verriet Bildung und Geschmack und die Hofkapelle unter Johann Christoph Friedrich Bach gelangte zu einer kleinen Berühmtheit. Im Schloss fanden regelmäßig Konzerte und Theateraufführungen statt.
Anschließend an die sehr informative und humorvolle Führung ließen es sich die LandFrauen im Kaffeepavillon auf der Schlossbrücke im Sonnenschein gut gehen. Fazit: Bückeburg ist immer wieder einen Besuch wert.